Das um 856 als Stiftung gegründete Frauenkloster gab sich um 1240 die Augustinerregel und wurde 1495 in ein adeliges freiweltliches Damenstift umgewandelt; 1811 wurde es im Zuge der Säkularisation aufgelöst.
Nach einem Brand des Vorgängerbaus aus der karolingischen Zeit wurde 1129 unter dem Patrozinium des heiligen Bonifatius die Stiftskirche geweiht, eines der bedeutendsten Werke der romanischen Baukunst in Westfalen. Besondere Ausstattungsstücke sind u.a. der Taufstein von 1129, der Grabstein der Geva in der Krypta, der barocke Thiatildisschrein im südlichen Querschiff und das silberummantelte Kreuz, dem die weit ins Mittelalter zurückreichende Kreuzverehrung in Freckenhorst zugrunde liegt.
Nach verschiedenen Umbauten im Laufe der Jahrhunderte erfolgte um 1960 eine Neugestaltung der Kirche, um den früheren Charakter einer romanischen Basilika wiederzugewinnen.
Die Atmosphäre der klösterlichen Zeit wird spürbar bei der Begehung des südlich der Kirche gelegenen Kreuzgangs aus dem 13. Jahrhundert, an dessen Wand die Namen der Äbtissinnen des Stiftes verzeichnet sind.
Das in der benachbarten Petrikapelle eingerichtete Museum „Stiftskammer“ und das Depot im Obergeschoss des Pfarrhauses beherbergen zahlreiche bemerkenswerte Kunstgegenstände aus der Geschichte des Stiftes und der Kirche.
Die Kirchenmusik erfuhr nach dem Neubau der im Nordquerschiff der Kirche eingerichteten Orgel eine Belebung durch die vom Orgelbauverein etablierte Reihe „Sonntagskonzerte in St. Bonifatius“.
Programm "finde dein Licht" 2024
»O dulcis virgo«
So 4.2.2024 | 17 Uhr
Das Frauenensemble canta filia singt in der romanischen Stiftskirche in Freckenhorst marianische Gesänge vom Mittelalter bis in die Neuzeit, von Orlando di Lasso bis Maurice Duruflé. Die von Kerzenlicht erleuchtete
Kirche erinnert an die Rückkehr des Lichts, die mit der Darstellung Jesu im Tempel gefeiert wird. Musikalisch huldigen die acht Sängerinnen der Gottesmutter und präsentieren gleichzeitig eine sich über 800 Jahre erstreckende klingende Musikgeschichte. Das Konzert begleitet die aktuelle Sonderausstellung in der Stiftskammer Freckenhorst, die unter dem Motto »Mutter Maria« steht.
Veranstaltungsinformationen:
Der Eintritt ist kostenfrei. Um eine Spende wird gebeten.
Die Teilnehmendenzahl ist auf 250 Personen begrenzt.
Die Veranstaltung ist barrierefrei.
Parkmöglichkeit sind vorhanden. ÖPNV: Ab Bahnhof Warendorf mit Buslinie R23, R63 oder S35 bis Haltestelle Freckenhorst Mitte – ab Hauptbahnhof Münster mit der Buslinie S20 bis Haltestelle Freckenhorst Mitte.
Ein WC ist vorhanden.
Adresse und Kontakt:
Ehemaliges freiweltliches Damenstift Freckenhorst
Stiftshof 2 | 48231 Warendorf-Freckenhorst
Tel.: 02581 980077 und 0171 4420828
www.bonifatius-lambertus.de
www.orgelbauverein-freckenhorst.de