Um nach Ende des Dreißigjährigen Krieges die »Herrschaft Borkelo« auf holländischem Gebiet, die damals noch
zum Bistum Münster gehörte, dennoch seelsorglich begleiten zu können, ließ Münsters Bischof Christoph Bernhard
die Seelsorgestation errichten. Es war eine Zeit der Intoleranz. Die calvinistische Obrigkeit in den Niederlanden
untersagte den Katholiken die Religionsausübung – und der katholische Fürstbischof jenseits der Grenze war im
Umgang mit den Protestanten nicht besser.
Closter Bethlehem an’t Schwillbrock
Christoph Bernhard von Galen ließ Missionsstationen entlang der Grenze errichten. Im Jahr 1651 feierten
Franziskaner-Minoriten auf freiem Feld die Christmette mit Katholiken aus Holland. Das später an dieser Stelle
errichtete Kloster erhielt in Erinnerung an diese erste Messe den Namen »Closter Bethlehem an’t Schwillbrock«.
1717 begann man mit dem Bau der jetzigen Kirche St. Franziskus, die erst 1748 vollendet und feierlich eingeweiht
werden konnte.
Zwillbrock, das ist alles andere als eine kurzweilige »touristische Attraktion«. Als geistliches Zentrum lädt es ein
zu Besinnung; das nahe Naturschutzgebiet ermöglicht die Verbindung von Ruhe und Erholung mit einem Zugang zur Schöpfung. Und so treffen sich dort Kultur, Kult und Natur. Seit ihrem Bestehen ist die wunderschöne Kirche Anlaufpunkt für niederländische und deutsche Katholiken.
Stätte gutnachbarschaftlichen Miteinanders
Und obgleich der Anfang unter dem Vorzeichen religiöser Intoleranz stand, so ist dieser Ort zugleich eine Stätte gutnachbarschaftlichen Miteinanders der Menschen im Münsterland, dem Achterhoek und der Twente – und das schließt heute wie selbstverständlich die Ökumene der Konfessionen mit ein.